Wilhelm von Simpel Boot konstruiert seine Bootsschalen in FREE!ship 2.6. Dies ist ein kostenloses Programm, in dem man Bootsrümpfe zeichnen, 3-dimensional darstellen und berechnen kann. Neben dem altbewährten FREE!ship, gibt es heute eine ebenfalls kostenlose Weiterentwicklung namens DelftShip 3.2. Welche der beiden Versionen man benutzt, ist wohl reine Geschmackssache. Plankenabwicklungen können jedoch nur mit dem alten FREE!ship 2.6 exportiert werden. Beide Versionen sind schnell in Google gefunden und aus dem Internet geladen. Sie laufen flüssig und ohne Probleme auf allen aktuellen Windows XP oder Win7 Rechnern. Nach der Installation kann man der Software per Mausklick auch Deutsch beibringen - dazu benötigt man aber bei manchen downloads noch die deutsche Sprachdatei - gerne helfe ich euch bei Fragen.
Nach Modellierung eines Rumpfes kann man ihn von allen Seiten betrachten und sich vom Programm z.B. die Verdrängung oder den Auftriebsschwerpunkt berechnen lassen. Anschließend sind aus einem Grundentwurf natürlich leicht Varianten mit anderen geometrischen Abmessungen ableitbar. Mein Anteil an den Rumpfplanungen bestand zunächst darin, meine Wünsche zu äußern. Wilhelm schickte mir dann seine aktuellen Entwürfe per Mail, die ich sofort am PC begutachten und kommentieren konnte. Hier einmal die ersten Versuche Mitte Oktober 2010.
Als uns gemeinsam die Grundform das erste mal gut gefiel: 5,5 m Boot, grader Bug, Spiegelheck und ein Längen zu Breitenverhältniss von 3, wollten wir auch mal etwas in die Hand nehmen - auch wenn die 3D Darstellung am PC ja schon einen guten Eindruck vermittelte. Nach etwas Probieren konnte ich FREE!ship die passenden Daten entlocken.
Schnell etwas Schaum auf die Fräse und das Programm mit dem G-Code geladen. Zunächst habe ich noch etwas mit dem Maßstab gespielt. Im Vordergrund ein Rumpf mit ca. 10 cm Länge. Hinten ein größeres Modell. Dort ist die Schruppbearbeitung abgeschlossen - es folgt das Schlichten.
Von den unten abgebildeten 30 cm langen Halbmodellen habe ich im Laufe der Zeit einige zum Designvergleich angefertigt. Die Digitalfotos gingen dann wiederum immer gleich "emailwendent" an Wilhelm zurück - für mich der erste Schritt zum "Beamen".
Tja, so fummelte der Hobbybastler Anfang des 21ten Jahrhunderts herum... Meine 8-jährige Tochter fragte mich (Jahrgang 1963) heute, ob wir in unserer Kindheit einen Nintendo DS gehabt hätten? - oder einen Computer? - was werden sie ihre Kinder einmal fragen?
