Dampfboote - Historisches - zusammengetragen von Rainer Radow

16.03.2010
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Im Der letzte Mann

Text siehe auch unten...

Der letzte Mann

Aus dem Heldenkampf in der Seeschlacht bei den Falklandinseln am 8. Dezember 1914. Nach dem Gemälde von Professor Hans Bohrdt *)

     Sie haben gefochten eins zu vier,
Nun zieht Sie der Tod ins kühle Revier.
     Sie haben gefochten vier zu eins,
Die Helden im Strahl des Ewigenscheins.
     Nun brennt das Schiff an Bug und Heck,
Die Mannschaft steht auf Vorderdeck.
     Und wie sie in die Tiefe sinkt,
Greift sie zur Mütze und grüßt und schwingt,
     Bis das von Fluten begraben die Hand,
Hurra dem Kaiser und Vaterland!
     Als sich vollendet das Geschick,
Kieloben treibts einen Augenblick
     Und reckt noch einmal den wunden Rumpf
Und gurgelt hohl und gurgelt dumpf.
     Da plötzlich aus der Meeresflut
Taucht ein Matrose, ein junges Blut,
     Der hält über See in höchster Not
In der Rechten die Flagge schwarz-weiß-rot.
     Mit ihr erklimmt er das brodelnde Wrack,
Steht er, ein Fels, standhaft und strack,
     Er schwingt mit kräftiger Seemannshand
Noch einmal die Flagge fürs Vaterland.
     Und als der Rumpf in die Fluten versinkt,
Mit beiden Händen die Fahne er schwingt.
     Und als die Welle den Kopf bedeckt,
Aus dem Wasser ein Arm noch die Fahne streckt.
     Er läßt sie nicht, er nimmt Sie hinein;
Sie soll auch im Tod sein Begleiter sein.

Heinrich Röser

*) O.G. Zehrfeld, Verlag, Leipzig.


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