Der Flußschleppdampfer Andreas

Der Flußschleppdampfer Andreas ist heute als Museumsschiff in die Berlin-Brandenburgische Schiffahrtsgesellschaft e.V. integriert. Auf öffentlichen Sonderfahrten kann man mit ihm im Sommer vor allem die Spree von der Mühlendammschleuse in Richtung Müggelsee bereisen.
Ursprünglich war der Andreas für die Elbe konzipiert worden. Dies erklärt auch den für die Spree viel zu hohen Aufbau. Da die Brücken der Elbe in der Regel viel höher gebaut sind als die an der Spree, kann in Berlin meist nur mit umgelegten Steuerhaus vom Notsteuerstand zwischen Schornstein und Steuerhaus gefahren werden.
Wie für ein Arbeitsschiff üblich, gibt es neben den Kojen für die Manschaft, einer Küche und einem Klo keinerlei Fahrgasträume. Für unsere Ausflügler haben wir daher ausreichend Sitzgelegenheiten auf Deck vorbereitet, von denen aus man die schöne Wasserstadt Berlin erkunden kann.

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Ein Blick von Deck in den Schiffsbauch zeigt einen vorbildlich aufgeräumten Kesselraum. Kaum zu glauben, daß hier die beiden Feuer des Schottischen Kessel tatsächlich mit Kohle beheizt werden. Wer genau hinschaut, entdeckt aber rechts unten ein paar Stücken Kohle
Links sieht man ganz unten die zwei halbrunden Ascheklappen, über die auch die Luftzufuhr des Kessels geregelt wird. Darüber erkennt man eins der rechteckige Feuerlöcher, das von den links und rechts angebrachten Gegengewichten zugehalten wird. Über dem Feuerloch sieht man die silbern angestrichenen Klappen mit ihren roten Verschlüssen der für einen Schottischen Kessel üblichen Rauchgasführung. Von hier gehen die Abgase dann senkrecht nach oben in den Schornstein.

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Eins der wichtigsten Instrumente im Kesselraum: das Wasserstandsglas. Diese Glas ist über zwei Rohre mit dem Kessel verbunden. In diesem Glas kann also direkt der Wasserstand des Kessels abgelesen werden. Der Strich auf dem Blech rechts neben dem Glas markiert den niedrigsten zulässigen Wasserstand. Würde man diese Marke unterschreiten, so würde bald nicht mehr genug Wasser über den Rauchrohren stehen, um diese ausreichend zu kühlen - Eine Überhitzung dieser Rohre und ein mögliches Platzen könnten die Folge sein. Eine wesentliche Aufgabe des Maschinenpersonals ist daher die Überwachung und Regelung des Kesselwasserstands.
Sollte das Wasserstandsglas einmal platzen, so verhindern selbsttätige Kugelventile einen Übermäßigen Wasser und Dampfaustritt. Zusätzlich kann man den Wasserstand dann noch mit den zwei auf dem Foto deutlich sichtbaren gewichtsbelasteten Schnellschlußventilen absperren. Das untere Ventil mit dem gewöhnlichen Handrad ins Freie dient dem gelegentlichen Duchblasen des Wasserstands.

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Ein Blick in den Maschinenraum. Auf dieser Werkbank werden alle notwenigen Reparaturen mit Bordmitteln durchgeführt. Das Bullauge auf der Steuerbordseite dient nicht nur der Lüftung, sondern vor allem ist es die einzige Orientierungsmöglichkeit für den Maschinisten, mit welcher Geschwindigkeit sich das Schiff gerade bewegt. Sehr wichtig z.B. auch beim An- und Ablegemanöver.
Der altgediente Maschinist des Andreas (rechts) hat auf dieser Fahrt tatkräftige Unterstützung durch einem Kollegen aus dem Weserbergland bekommen. Zwei Oldtimer, die eine Menge "Dampf" zu erzählen haben!
Im Vordergrund sieht man das große Handrad der Umsteuerung.

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Ein Blick von der "Werkzeugkiste" in Richtung Maschine (Zur Orientierung: Handrad der Umsteuerung rechts unten). Mit "Links" wird hier gerade die Dampfzufuhr zur Maschine geregelt. Die Stopfbüchse am Hochdruckschieber ist ein wenig undicht und der austretende Dampf wird duch den Niedergang von der Sonne erhellt. Solche Stimmungen kann man nicht auf einem Foto festhalten - man muß sie erleben!

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